11. 3. 1833
203
Augsburg, Reichel an Müller (NFG/GSA, Müller-Nachlaß 668, 35)3:
[ QuZ Nr. III-203: Ew. Hochwohlgeboren
habe ich die Ehre anzuzeigen, daß, ob zwar die Nürnberger Briefpost, oder die Reitpost, täglich ankommt, mir selbige heute aber kein Manuscript der Gedichte mitgebracht hat4.
Die eigentliche Ursache aber, weshalb ich Ew. Hochwohlgeb. heute schreibe ist, daß ich noch immer die paar angedeuteten Druckfehler in Faust erwarte5, um solche in der Octav-Ausgabe zu verbessern, wenn es noch Zeit ist. Hätten Dieselben mir solche doch gleich angegeben, oder wenigstens nur die Pagina angedeutet, so konnte ich doch von 8 = 10 gesezten Octav-Bogen drucken lassen; so aber steht das alles still, und kann ich nicht einmal die Gedichte der Taschen Ausgabe beginnen, weil der Satz des Faust in so vieler Bogenzahl alle Zurichtung an (was wir Quadraten nennen) Gegenständen, um die nicht schriftvollen Zeilen und Seiten zu füllen, hinweggenommen hat. Ich bin also in der bittersten Verlegenheit, und werde genöthigt, Faust in Gottes Namen zu drucken, ohne diese Druckfehler zu erwarten. Selbige sind vielleicht in denen bereits schon eher gedruckten Bogen oder auch in denen noch zu setzenden; das ist freilich Alles nur gerathen. ]