520

20. 12. 1827

1199

Augsburg, Reichel an Goethe (NFG/GSA, Goethe-Akten 320, 24f.):

[ QuZ Nr. II-1199: Ew. Excellenz

habe ich die Ehre 1) den Empfang von Dero Schreiben vom 24. Nov. anzuzeigen. Die darin beabsichtigte Verminderung der Bogenzahl scheint mir nicht nöthig zu seyn, wenigstens noch nicht bei den 14. Band durch Hinweglassung des Bürgergenerals, da dieser Band dann nur 16 Bogen erhalten würde. Eher würde ich dafür stimmen, daß im 15ten Bande die Novelle allein wegfiele, da dann dieser doch noch 18 Bogen bleiben würde, wir also der Ankündigung nichts vergeben, die von 18 bis 23 Bogen spricht.

2) Wegen des Vorspiels 1807 im XI. Band sind Ew. Excellenz in Ihrer Antwort irrig, da Sie es nach denen Was wir bringen stellen; es stund aber vor denselben, und dort habe ich es auch gelassen.

Heute habe ich nun die Ehre zu senden: No. 3-24 Aushängebogen des XI. Bandes; No. 1-8 des XIII. Bandes; No. 1. 2. des XIV. Bandes, der Taschenausgabe. - Sodann sende ich ferner No. 11 bis 19, II. Band, und No. 1 bis 9 III. Bd. der Octav-Ausgabe.

Wesentlich ist mir nichts aufgestoßen von Anständen, einen jedoch glauben wir erst gestern gefunden zu haben, nämlich in der Octav-Ausgabe III. Band, S. 129. Z. 4 von unten, haben wir gedruckt ein Asyl, während S. 139 in der Taschenausgabe dieses Bandes, nach welcher wir ja drucken, gedruckt ist: im Asyl.

Da in meiner Setz- und Corrigir Erfahrung vom unachtsamen Setzer im für ein gar oft vor zu kommen pflegt, so glaube ich auch hier, daß bei der Taschenausgabe ein solcher obgewaltet hat, der auch der Correktur entgangen ist. Freilich haben wir auf der andern Seite gar sehr angestanden, es umzuändern, da die Corrigenden Liste gerade auf dieser Seite ein Paar Besserungen andeutet. Jedoch Hr. Prof. Lebret und Hr. Stegmann stimmten einmüthig für "ein" und so druckte 521 ich denn in Gottes Namen fort, Verzeihung erbittend, wenn ich es falsch that.

Mit dem innigsten Wunsche schließe ich für dieses Jahr meine Berichte, daß der ewige Lenker der menschlichen Schicksale Ew. Excellenz auch im nächsten Jahre schützen und gesund erhalten möge, damit Dieselben den Fortgang Ihres Werkes leiten und fördern und in späterer Zeit der Vollendung sich erfreuen mögen - Die Einsendung von Faust Zweiter Teil erbitte ich. ]