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41183. An Sulpiz Boisserée

Hierbey folgt sogleich die neue Anzeige zurück mit vielem Dank und wenig Abänderungen. Daß die durchgestrichene Stelle wegbleibe, werden Sie billigen, wenn Sie in Betracht ziehen, daß schon Seite 10 der ersten Anzeige dasselbe mit meines Namens Unterschrift gesagt worden und eine Wiederholung zudringlich scheinen möchte. [ Gräf Nr. 1422: Die Helena habe ich etwas ausführlicher angezeigt, damit kluge Leute eher ahnden, was es damit solle. Für Sie, mein Bester, will ich 218 den Vorhang noch etwas weiter lüpfen, indem ich eine Stelle aus Professor Göttlings Brief abschreiben lasse, der die Gefälligkeit hat, meine Werke Band vor Band in letzter Instanz durchzugehen.

Die Reinschrift für den Druck ist vollendet, muß aber noch in manchem Betracht sorgfältig revidirt werden. Sobald nichts mehr dabey zu bemerken ist erhalten Sie solche zu stiller Verwahrung. ]

Und nun, damit diese Sendung mit heutiger Post fortkomme, vermelde nur noch eilig, wie auf Ihren lieben Brief vom 23. October alsogleich eine Antwort angefangen worden, die zunächst ihre Endschaft erreichen und Sie aufsuchen wird.

Die Notiz aus dem Conversationslexikon über Ihre Sammlung finde nicht sogleich in den Tecturen, wo sie allenfalls zu suchen wäre; ich will nachdenken, wo sie zu finden seyn kann.

Beykommendes Briefchen bitte an seine Adresse zu bestellen. Herr Binder bietet mir abermals einige revolutionäre Münzen an, die mit Vergnügen bezahle, da sie über den Ocean kommen.

treulichst

für und für

W. d. 3. Nov. 1826.

G.

Beyliegenden Insinuations-Schein wird Herr v. Cotta zu seinen Acten nehmen; auch wird man nun zu überlegen haben, wie es mit den Privilegien zu halten sey.

219 [Beilage.]

Auszug aus einem Briefe

Herrn Professor Göttlings

am 27. October 1826.

Ew. sende hierbey das Manuscript der Helena zurück; ich habe dieß sinnvolle Gedicht etwas länger behalten, um mich des Ganzen desto mehr zu versichern und am Besondern bewußter zu erfreuen. Es kann wohl nichts des alten Kothurns in Form und Ausdruck würdiger seyn als diese Darstellung der Poesie in dreyfacher Form: erst als classischantike, als deren Repräsentantin Helena mit ihrem unwiderstehlichen Zauber deshalb so schön gewählt ist, weil diese Gestalt in Epos und Drama den Griechen sich so innig verwachsen zeigt, daß beide Dichtgattungen fast nicht ohne sie gedacht werden können; ja diese Idee ist solch ein Dogma für die Griechen, daß der epische Herodot aller eigentlichen Geschichte Anfang mit dem Raube dieses schönen Weibes beginnen läßt. Dann die romantische Form, deren würdigster Vertreter Faust als eigenthümlichstes germanisches Erzeugniß ist pp.

[ Gräf Nr. 1422 (weiter): (Weiter darf ich vor der Hand nichts mittheilen, ohne das Räthsel zu verrathen, obgleich die Auflösung schon aus dem Titel sich vermuthen läßt.) ]