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22/6178. An die Erbprinzessin Caroline Louise von Mecklenburg-Schwerin

[Concept.]

[Weimar, 14. August.]

[ Gräf Nr. 1134: Ew. Durchlaucht hat unser Knebel Nachricht gegeben von einigen durch meinen Faust veranlaßten Zeichnungen. Sie sind wirklich geistreich und lobenswerth, und mir ist es sehr angenehm zu hören, daß Ew. Durchlaucht sie zu besitzen wünschen. Sie werden Ihnen gewiß Vergnügen machen und auch der Gesellschaft eine angenehme Unterhaltung geben. Doppelt angenehm wird es mir seyn sie in Ew. Durchlaucht Händen zu wissen, da der Zeichner das Glück hat sich zu den Ihrigen rechnen zu dürfen. Es ist der Kammer-Secretär Nauwerck in Ratzeburg, derselbe welcher in Fernow's Leben als ein Jugendfreund vorkommt, der 145 bey einem angebornen Talent für Malerey nicht so glücklich war Italien jemals zu betreten, sich aber auf eine unablässige und fleißige Weise weiter ausgebildet hat, als man von einem Liebhaber erwarten sollte.

Es sind sieben Stück:

1.) Der Prolog auf dem Theater.

2.) Das Vorspiel im Himmel.

3.) Faust und der Erdgeist.

4.) Der Spaziergang am Ostertage.

5.) Die Hexenküche.

6.) Auerbachs Keller.

7.) Der Blocksberg.

Er hat eine jede dieser Zeichnungen zu 25 Thaler Sächsisch angeschlagen und sie sind es im Durchschnitt wohl werth, da einige von außerordentlichem Detail und der zartesten Ausführung sind.

Wollten also Ew. Durchlaucht die 175 Thaler gedachtem Manne übermachen lassen, so wird er sehr glücklich seyn zu erfahren, daß sein Fleiß und Talent von seiner Fürstinn anerkannt und gebilligt worden. ]

Möge ich doch immer wie bisher vernehmen, daß Ew. Durchlaucht sich wohl und vergnügt befinden und auch meiner gedenken.

Von Carlsbad bin ich dießmal in kürzerer Zeit mit meiner Cur sehr zufrieden zurückgekommen.

Ich empfehle mich angelegentlichst zu Gnaden.

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