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15/4456. An Johann Friedrich Rochlitz

Mögen Ew. Wohlgeb. mir noch bis zum neuen Jahre wegen des Stückes Frist geben so soll alsdann darüber die schuldige Erklärung folgen. Bis jetzt hat die Beurtheilung der dießjährigen Kunstausstellung, mir und meinen Freunden, viel Zeit weggenommen. Zum neuen Jahre soll der Aufsatz deshalb als Beylage der Litteraturzeitung erscheinen. Auch beym Theater haben uns einige kühne, doch glücklich vollbrachte Unternehmen, diese Zeit her, beschäftigt. Die Brüder nach Terenz von Herr von Einsiedel und ein reducirter Nathan, beyde sind schon mehrmals wieder verlangt worden und sie gehen bey jeder Vorstellung besser.

[ Gräf Nr. 1041: Von Faust kann ich nur so viel sagen: daß in den letzten Zeiten wohl manches daran gearbeitet worden; in wie fern er sich aber seiner Vollendung, oder auch nur seiner Beendigung nahen dürfte, wüßte ich wirklich nicht zu sagen. ]

Leben Sie recht wohl und erhalten mir ein freundschaftliches Andenken.

Weimar am 17. Dec. 1801.

Goethe.

Noch einen Wunsch muß ich äußern, dessen Erfüllung ich durch Ihre Gefälligkeit hoffe. Ich besäße nämlich sehr gern, wenn die winklerische Auction vorbey sein wird, einen Katalogen derselben, wozu die Preise geschrieben wären. Ich habe schon, bei vorhergegangenen Rostischen Versteigerungen, dem Secretair Thiele und andern ähnliche Aufträge gegeben; aber niemals, ich weiß nicht warum, zu meinem Zweck gelangen können. Vielleicht können Sie mir durch Ihre Verbindungen dazu verhelfen. Ich will sehr gern demjenigen, der die Bemühung übernimmt, was Sie für billig halten, bezahlen.